Während ich hier so am Computer sitze und tippe, liegt zu meinen Füßen in ihrem Körbchen eine müde und scheinbar glücklich Senti und macht das, was sie neben etwas Mäuse jagen (keine Angst ohne Erfolg) am liebsten macht: sie pennt!
Vor rund 5 Jahren kam sie ziemlich dürr, ziemlich misstrauisch und ziemlich ängstlich bei mir an – und stellte vom ersten Tag an mein Leben auf den Kopf. Die erste Zeit war nicht einfach, schließlich hatte sie schon über 4 Jahre im Tierheim in Ungarn verbracht. Aber nach und nach mauserte sich Senti zu einer selbstbewussten, absolut umgänglichen Hündin, die mich zu ihrem Lebensmittelpunkt erkoren hat – und die auch schnell meiner wurde. Nie hätte ich gedacht, dass man ein Tier so lieben kann. Und dass Senti ihre Liebe und ihr absolutes Vertrauen auch so deutlich zeigt, macht mich jeden Tag aufs Neue glücklich. Inzwischen sind wir ein eingespieltes Team, dass sich blind versteht.
Auf eine umfassende Hundeschul-Ausbildung habe ich bewusst verzichtet.
Senti hört, wenn ich rufe, liest meist schon meine Körpersprache, bevor ich etwas sage – und mehr muss nicht sein. Sie darf vor mir durch die Tür und auch entscheiden, ob wir rechts in den Park oder links in die Fußgängerzone gehen – und es tut meiner Autorität keinen Abbruch. Sie kann abseits von Straßen überall frei laufen, auch an unbekannten Orten im Urlaub, ich kann sie überall hin mitnehmen und eine Decke reicht ihr, um zu wissen, „hier gehöre ich gerade hin“. Ich kenne inzwischen zwanzig Arten, auf die sie schnarchen kann -und bin alarmiert, wenn ich mal nichts höre. Ich kenne ihren Geruch und die Geräusche die sie macht, wenn sie morgens aufsteht. Die einzigartigen Bewegungen, die sie bei großer Freude macht, habe ich noch bei keinem anderen Hund gesehen. Und wenn sie da so liegt und ich sie anschaue, denke ich oft, „so fühlt sich also echte Liebe an“. Für sie muss ich nichts haben, nichts leisten oder darstellen – einfach nur da sein, das reicht. Und ihr den Bofrost-Mann vom Leib halten, den kann sie nämlich nicht ausstehen 😉. Und ab und zu Hühnchen kochen, den Bauch kraulen und vor allem Gassi gehen draußen im Gelände, ohne Leine. Mäuse und Kaninchen jagen eben – was für ein Glück nach 4 Jahren im Zwinger…!